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Josephinum - Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

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Josephinum

Sammlungen der Medizinischen Universität Wien

Adresse:
Währinger Straße 25, 1090 Wien

Finanzierung:
Mietvertrag und Globalbudget

Planungsstart:
2017

Kosten:
15 Mio. Euro Gesamtinvestitionssumme

Partner/Träger:
Bundesimmobiliengesellschaft BIG

Baustart:
2019

Fertigstellung:
Wiedereröffnet am 29. September 2022

Nutzfläche:
4.113m² (exkl. Dachboden)

Nach vierjähriger Renovierung erstrahlt das Josephinum in neuem Glanz und öffnete am 29. September 2022 wieder seine Türen für Besucher:innen. Die Bundesimmobiliengesellschaft verantwortete die umfassende Sanierung des architektonischen Juwels im 9. Wiener Bezirk.

Auf rund 1.000 m2 Ausstellungsfläche beherbergt das Josephinum nunmehr eine neu konzipierte medizinhistorische Ausstellung mit zeitgemäßen Schwerpunkten, die einen breiten Bogen von der Gründungszeit des Hauses bis hin zur heutigen Hightech-Medizin spannt. Die größte Attraktion des Josephinums stellen die weltberühmten anatomischen Wachsmodelle dar. Kaiser Joseph II. hatte die Sammlung in Florenz angekauft und in der von ihm 1785 gegründeten „militär-chirurgischen Josephs-Akademie“ zu Lehrzwecken präsentiert. Nach der Sanierung sind die Wachsmodelle nun wieder in historischer Aufstellung in ihren Originalvitrinen aus Rosenholz und mundgeblasenem, venezianischem Glas zu sehen.

Zu den weiteren Highlights des Josephinums gehören die chirurgische Instrumentensammlung von Alessandro Giovanni Brambilla aus dem 18. Jahrhundert, das erste Endoskop der Welt aus dem Jahr 1806, der präparierte Magen, an dem Theodor Billroth 1880 die weltweit erste erfolgreiche Magenresektion vornahm, ein handgeschriebener Lebenslauf von Sigmund Freud und die Feile, mit der Kaiserin Elisabeth in Genf ermordet wurde. Neben der Präsentation historischer Objekte vereint das von Kurator Niko Wahl und dem Team des Josephinums neu entwickelte Museumskonzept nun ein universitäres Sammlungsdepot mit einer wandelbaren Ausstellungsfläche und thematisiert auch aktuelle bioethische Debatten.


Historischer Hörsaal wird zu Veranstaltungsort

Neben erstmals öffentlich gezeigten Sammelobjekten ist auch das denkmalgeschützte Gebäude selbst nach umfassender Sanierung einen Besuch wert. Bausünden aus den vorigen Jahrzehnten wurden rückgebaut, überholte Raumstrukturen an die modernen Ansprüche eines Museumsbetriebs angepasst und der josephinische Repräsentationsbau kann wieder zentral über den Haupteingang betreten werden. Eine Besonderheit ist die Wiederherstellung des historischen, ursprünglich über zwei Stockwerke reichenden Hörsaals, der in den 1940er Jahren durch die Anbringung einer Zwischendecke unterteilt wurde. Bei der Entfernung der Decke wurden auch die originalen Wandmalereien von 1785 freigelegt und teilweise ergänzt. Der halbrunde, neun Meter hohe Hörsaal soll künftig für Veranstaltungen und Konzerte genützt werden.

Die Bau- und Sanierungsmaßnahmen wurden vom Grazer Architekturbüro eep Architekten geplant und erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Die Bundesimmobiliengesellschaft hat rund 11 Mio. Euro in die Sanierung investiert.