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Eric Kandel Institut - Zentrum für Präzisionsmedizin


Grußworte Eric Kandel

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Eric Kandel Institut - Zentrum für Präzisionsmedizin

Medizinische Universität Wien

Adresse:
MedUni Campus AKH, Lazarettgasse, südlich des Hauptgebäudes

Finanzierung:
Aus Mitteln der European Recovery and Resilience Facility und Spenden

Planungsstart:
2022

Kosten:
rund 90 Mio. Euro

Partner/Träger:
Bund und Stadt Wien/WiGev als Eigentümer des Grundstücks

Baustart:
2023

Fertigstellung:
2026

Nutzfläche:
6.700 m²

Am MedUni Campus AKH werden auf rund 6.000 m² moderne Rahmenbedingungen für die Erforschung der Möglichkeiten personalisierter und digitaler Medizin geschaffen. Rund 200  Forscher:innen sollen bis Ende 2026 am Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin die optimale Infrastruktur vorfinden, um Präventions-, Diagnose- und Therapiemethoden zu entwickeln, die individuell auf einzelne Patient:innen zugeschnitten werden.

Das Institut ist als wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Vorreiterrolle des Wissenschaftsstandorts Wien zu sehen. Die Kosten in Höhe von rund 90 Millionen Euro werden aus Mitteln der EU und aus Spenden getragen.

Im neuen Forschungsgebäude wird es Raum für verschiedene hochspezialisierte Einheiten zur Erforschung von Möglichkeiten personalisierter und digitaler Medizin geben, den beiden wichtigsten Trends der medizinischen Wissenschaft des 21. Jahrhunderts. So sind z. B. jeweils rund 500 m2 für computergestützte Biomedizin-Projekte, Technologieplattformen und eine Biobank vorgesehen.

Mit Hilfe der modernen Infrastruktur sollen ab Ende 2026 rund 200 Forscher:innen Forschungsplätze zur Verfügung stehen, um die Entwicklung von Präventions-, Diagnose- und Therapiemethoden voranzutreiben, welche an individuelle Faktoren einzelner Patient:innen angepasst sind. Die fortschreitende Digitalisierung in der Medizin ermöglicht es, die von Körper zu Körper unterschiedlichen Gegebenheiten z. B. durch Genom-Sequenzierungen oder molekulare Bildgebung festzustellen.

Mit dem Eric Kandel Institut – Zentrum für Präzisionsmedizin soll die Vorreiterrolle der MedUni Wien auf diesem Gebiet gestärkt und ausgebaut werden. Personalisierte Maßnahmen können bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen zum Einsatz kommen, etwa bei Herzkreislauferkrankungen, psychischen Erkrankungen, Krebs-, Stoffwechsel-, Atemwegs- oder Infektionserkrankungen.


Über Präzisionsmedizin

Medizin neu gedacht: Präzisionsmedizin/Personalisierte Medizin bewirkt einen Paradigmenwechsel in der Medizin. Jeder Mensch hat eine einzigartige DNA und verfügt über eine einmalige, individuelle Gen-Sequenz. Die hier gespeicherten Informationen tragen wir einerseits seit Geburt an mit uns, andererseits unterliegt unsere DNA im Lauf des Lebens individuellen Veränderungen. Diese können durch exogene Faktoren oder aber auch durch den Lebensstil bedingte Einflüsse hervorgerufen werden. Diese genetische Disposition ist der Grund für ein mögliches, genbedingtes Risiko für eine bestimmte Erkrankung. Die bisher auf der „one-size-fits-all“-Behandlungsmethode aufbauende Medizin ging häufig mit Nebenwirkungen oder teils geringen Heilungserfolgen einher. Die beste Therapie- und Präventionsform ist daher eine personalisierte Medizin: die Präzisionsmedizin.


Über Namensgeber Eric Kandel

Mit den Erkenntnissen aus seinen wissenschaftlichen Arbeiten schuf Eric Kandel (geboren 1929 in Wien) tiefe Einblicke in die Leistungen des menschlichen Gedächtnisses und ein molekulares Verständnis psychischer Vorgänge und psychiatrischer Erkrankungen. Im Jahr 2000 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Entdeckung von chemischen und strukturellen Veränderungen im Gehirn aller lernenden Organismen, von Schnecken bis zum Menschen.

Kandel musste im Jahr 1939 nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland mit seiner Familie in die USA emigrieren und erhielt 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft. 2009 wurde Kandel zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. 2012 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen mit dem Stern für die Verdienste um die Republik, 2018 wurde ihm das Ehrendoktorat der Medizinischen Universität Wien verliehen.